Biographie

Martin Engel

 

geboren 1986 in Heidelberg und von Geburt an blind, erhielt seinen ersten Klavierunterricht im Alter von neun Jahren.
Von 2007-2011 studierte er an der Musikhochschule Karlsruhe im Studiengang Bachelor Klavier mit künstlerischem und pädagogischem Schwerpunkt bei Prof. Dr. h.c. Kalle Randalu und schloss mit Auszeichnung ab. Zusätzlich studierte er dort Klavierkammermusik bei Prof. Markus Stange und Liedgestaltung bei Frau Izumi Kawakatsu. Von 2011-2014 studierte er im Studiengang Master Klavier in der Klasse von Prof. Michael Uhde und Prof. Markus Stange und schloss ebenfalls mit Auszeichnung ab.

Von 2014-2015 studierte er im CAS-Studiengang (Certificate of Advanced Studies) bei Prof. Markus Stange.

Von 2015-2017 studierte er Master „Korrepetition Historische Tasteninstrumente“ mit Hauptfach Cembalo in der Klasse von Kristian Nyquist und schloss mit Auszeichnung ab.

2012-2015 hatte er an der Karlsruher Musikhochschule einen Lehrauftrag für Klavier.

Wichtige Anregungen erhielt er bei dem russisch-israelischen Komponisten und Pianisten Joseph Dorfman (Tel Aviv) und dem amerikanischen Pianisten Daniel Pollack (Los Angeles), bei dem er mehrere Meisterkurse besuchte. 2005 wurde er erster Stipendiat der International Summer Academy of Music (ISAM). 2006 und 2008 bekam er beim dortigen Pianistenwettbewerb Interpretationspreise für die beste Aufführung eines Klavierwerkes Joseph Dorfmans und für die beste Aufführung einer Schubertsonate.
Weitere Meisterkurse besuchte er u.a. bei Jacques Ammon, Jerome Rose, Rudolph Kehrer, Bernd Glemser, Matthias Kirschnereit, Julia Goldstein, Wolfgang Manz, Natasha Vlassenko, Mats Jansson und Eduardo Hubert.

Rundfunk- und Fernsehauftritte u.a. im Deutschlandfunk (5/2009), im SWR (11/2009), im Saarländischen Rundfunk(12/2012) und im SWR-Fernsehn(10/2013).

2014 erschien seine Debut-CD mit Fantasien von Mozart, Chopin und Schumann bei Hofa Media.

Konzertengagements in Deutschland, England und der Schweiz.

Als Solist konzertierte er mehrfach mit dem Karlsruher Kammerorchester unter der Leitung von Matthias Böhringer: 2010 mit Beethovens drittem Klavierkonzert c-Moll op. 37 und 2013 auf Einladung des Kulturfonds Baden mit Chopins Klavierkonzert Nr. 1, e-Moll, op. 11.
Seit September 2019 ist er Dozent für Klavier an der „Schule für Klavierspiel“ in Heidelberg.

„Der 23jährige (…) verfügt nicht nur über eine frappierend brillante Spieltechnik, sondern eine auf sorgfältiger Reflexion gründete Autonomie im Ausdruck, die seine Interpretationen über das hinaushebt, was sonst zu hören ist.“ (Münchner Merkur 17.3. 2009).

 

„In jedem Ton des Pianisten steckt diese besondere, unbändige Leidenschaft, wie man sie bei einem Musiker selten so eindringlich und entschlossen wahrnimmt. Hier brillante, fein perlende Läufe, dort ein ungemein kerniger, fest zupackender Ansatz.“ (Badische Neueste Nachrichten 21. 05. 2011)

 

„Hier darf man einem Klangpoeten lauschen, der vor allem den unendlich schweren Grat zwischen Piano und Forte bei Beethoven perfekt auszuloten versteht. Die heftigen Ausbrüche im ersten Satz, der wunderbar flüsternde Beginn im zweiten; das kann man schwerlich besser machen. Der Stil dieses jungen Mannes ist nicht deswegen ein derart großartiger, weil er blind ist, sondern weil er musikalische Anmut mit Druck, Dynamik und tiefer Innerlichkeit vereint.“ (Badische Neueste Nachrichten, 22.01.2014)

 

„Brillant seine Technik, die fast unverschämt leicht wirkt und doch so atemberaubend anspruchsvoll ist. Fesselnd seine Interpretation, die jede strenge Notenvorgabe der Partitur zu vergessen scheint. Originell sein Variantenreichtum, der ein rasantes Finale furioso bei Beethoven genauso zulässt wie den Klangzauber des modernen Romantikers Debussy.“ (Leipziger Volkszeitung, 02.07.2015)

 

„Wild lebhaft, in überschäumendem Witz, anrührend schlicht, mit Klangkaskaden und virtuosen Läufen dramatisch überhöht und immer auch ungemein lyrisch und feinsinnig ausgeleuchtet, brillierte der Pianist. …  Agierte authentisch, das heißt ebenso stilistisch solide wie musikalisch ausgefeilt tiefgründend.“ (Rheinpfalz, 02.03.2016)